Mehmet Ferah ist gerade einmal 38 Jahre alt und die Karriereleiter bei der Janus Gruppe - seit März Teil von Dussmann Service - bereits ganz nach oben geklettert: Er begann 2014 im Unternehmen als Reinigungskraft und wurde bereits nach einem Jahr zum Vorarbeiter befördert. Aufgrund seines Einsatzes und seiner Qualität in der Mitarbeiterführung dann 2018 zum Objektleiter des ehemaligen Kaiser-Franz-Josef-Spitals, heute SMZ Süd. Neben der Verantwortung für 120 MitarbeiterInnen kam 2020 eine weitere „Bärenaufgabe“ hinzu: Die Corona-Pandemie. Mehmet Ferah ist seit Beginn der Pandemie für die Covid-19 Stationen bzw. -bereiche zuständig und schafft es erfolgreich sein Team zu führen, damit diese systemrelevanten Aufgaben mit Bravour gemeistert werden können. Wir haben mit diesem „Profi des Alltags“ ein Gespräch über seine Erfahrungen in dieser herausfordernden Zeit gesprochen und wie er als junger Familienvater Lebensfreude und Optimismus trotz aller Schwierigkeiten bewahren konnte.
Herr Ferah, wie dürfen wir uns Ihren Berufsalltag vorstellen?
Ich starte bereits sehr früh in den Tag, so zwischen 6 und 7 Uhr. Als erstes verschaffe ich mir bei einem Rundgang in den diversen Bereichen einen Überblick, was zu tun ist und welche Aufgaben uns erwarten. Als Objektleiter bin ich auch die erste Ansprechperson für die Stationsleitungen, zu denen mich meist der nächste Weg führt. Ich erkundige mich, ob wir sie bei speziellen Aufgaben unterstützen können. Danach nehme ich die Planungen und Einteilungen meines Teams vor, berücksichtige Krankmeldungen und kümmere mich um entsprechende Vertretungen.
Im Gesundheitsverbund – verantwortlich für OP-Säle und Intensivstationen - haben Sie die Corona-Pandemie intensiv zu spüren bekommen. Wie geht es dem Team damit?
Eine schwierige, sehr stressige Zeit, aber wir schaffen es Tag täglich! Wir hatten jedoch am Anfang alle Angst. Keiner wusste was es mit dem Virus genau auf sich hat, was uns erwartet und vor allem was die Zukunft bringt. Die meisten haben sich anfangs auch nicht getraut die Covid-Zimmer zu betreten. Da das aber notwendig ist, ging ich meinem Team mit gutem Beispiel voran.
Wie konnten Sie Ihr Team in dieser herausfordernden Zeit motivieren?
Ich habe vor allem versucht meinem Team die Angst zu nehmen, in dem ich ihnen alles gezeigt habe, worauf man achten muss. Wir haben uns speziell mit dem richtigen An- und Ausziehen der Schutzausrüstung beschäftigt. Wichtig war es ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, dass nichts passieren kann, wenn man alle Schutzmaßnahmen befolgt und sich nicht im Gesicht berührt. Da wir abseits von Corona aber auch für die Operations-Säle und Intensivbereiche sowie einen Psychiatrie- und Reinraumbereich verantwortlich sind, ist das gesamte Team mit dem Tragen von Schutzkleidung und dem richtigen Umgang mit Reinigung und Desinfektion dieser besonders sensiblen Bereiche vertraut.
Hat sich die Einstellung zu Covid-19 über die Zeit verändert?
Die Angst im Team wurde zum Glück von Tag zu Tag weniger. Alle MitarbeiterInnen haben in dieser schwierigen Zeit viel Mut bewiesen und ich kann mit Stolz sagen – wir machen einen großartigen Job, der die Grundlage für die Arbeit von Ärzten und Pflegern ist Leben zu erhalten. Dennoch Vorsicht ist nach wie vor das Gebot der Stunde.
Sie sind privat erst seit kurzem Vater, was ist ihnen hier wichtig?
Zu Pandemiebeginn war meine kleine Tochter noch ein Baby. Der Schutz meiner Familie stand daher zusätzlich im Mittelpunkt und motivierte alle – auch manchmal anstrengenden - Schutzvorkehrungen immer zu hundertzehn Prozent einzuhalten.
Derzeit verbringe so viel Zeit wie möglich mit meiner Tochter: im Park, beim Wandern rund um Wien oder auch im Schwimmbad. Sie lernt gerade das Schwimmen mit Schwimmflügel und ist eine richtige Wasserratte. Um sie aus dem Becken zu bekommen, braucht es manchmal viel Überzeugungsarbeit.